Ich wette Du hast nicht gewußt wer sich alles mit Farbenlehre beschäftigt hat
Johann Wolfgang von Goethe Farbenlehre
Blau und Gelb waren für ihn die „Urfarben“. Aus ihnen leitete er alle anderen Farben ab. Dazu führte er folgenden Versuch durch: Stellt man kleine weiße Treppen in eine blaue Kupfersulfatlösung (Bild links) oder in eine gelbe Kaliumdichromatlösung (Bild rechts), erscheint in jeder tieferliegenden Stufe eine zunehmende Röte des Blaus oder des Gelbs. Die Farben entstünden also nicht durch Zerlegung des Lichts, wie Newton behauptete, sondern „am Hellen und am Dunkeln“.
Er stellte Rot an die Spitze des Farbkreises, das als reines Rot „weder ins Gelbe noch ins Blaue hineinspielt“ und nannte es Purpur, was soviel heißt wie „königliches Rot“. (Er wies aber auch darauf hin, dass das alte Purpurrot blaustichig wirkt, gemeint ist heute eher ein Karminrot)
Goethe untersuchte, wie Farben auf das menschliche Bewusstsein und die Gefühle wirken und ordnete sogar menschliche Charaktereigenschaften den Farben zu. Die Farbe Gelb verband er mit „Licht, Reinheit oder Wärme“, die Farbe Blau verkörperte für ihn „das Dunkle, die Kälte oder die Leere“. Goethe ging es weniger um eine physikalische Erklärung der Farben. Vielmehr versuchte er, die „sinnlich-sittliche Wirkung“ der einzelnen Farben „auf den Sinn des Auges … und durch dessen Vermittlung auf das Gemüt“ zu ermitteln.
Obwohl Goethe aufgrund von Versuchen mit Prismen ebenfalls einen Farbkreis aufstellte, bekämpfte er Newtons Theorie, das Spektrum beim Prisma entstehe durch die Teilung von weißem Licht. Er glaubte, dass die Farben im menschlichen Auge entstünden.
Eingefügt aus <https://www.seilnacht.com/Lexikon/goethe3.htm>
Leonardo da Vinci Farbenlehre
Leonardo da Vinci orientierte sich an einer Anordnung der vier „primären Farben“ Gelb, Grün, Blau und Rot. Dass Farben nicht nur durch ihre Buntheit festgelegt sind, sondern auch durch ihre Helligkeit, bzw. ihr „Weißsein“ (lux clara) und ihr „Dunkelsein“.
Leonardo fand Farben faszinierend. Im 15. Jahrhundert hat er begonnen, die Farben in ein System zu bringen. Nach Leonardos Farbenlehre war Gelb beispielsweise eine einfache Farbe, hingegen setzt sich Blau aus Licht und Finsternis zusammen.
Ebenfalls beschrieb er in seinen Notizen über Kunst und Malerei farbharmonische Phänomene wie den Simultankontrast und die Komplementärfarben. Im Regenbogen sah er eine Offenbarung der Harmoniegesetze durch die Natur.
Hallo,
sehr interessant das Thema Farbenlehre mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Vielen Dank,
Gerd